Der September hat sich eingeschlichen – und mit ihm eine meiner liebsten Jahreszeiten. Die Temperaturen sind wieder auf ein angenehmes Maß gefallen, die Sonne wärmt noch immer, während die Weinberge und Wälder langsam beginnen, bunt zu werden, morgens begrüßt uns der mainfränkische Nebel, und endlich gibt es wieder Kürbisse und Äpfel! Zeit für einen Rückblick auf den vergangenen Monat und einen Ausblick auf das, was kommt.

Ferienzeit – Familienzeit

Die ersten zwei Wochen des August verbrachte ich in der Heimat – ein Urlaub, den ich eigentlich auch zum Schreiben oder Überarbeiten nutzen wollte. Die Realität sah anders aus: Zwischen Ausflügen, Zeit mit der Familie, schwierigen kindlichen Entwicklungsphasen und Vorbereitungen für meine beruflichen Veränderungen blieb kein Raum für kreative Arbeit. Ich rotierte zwischen den Verpflichtungen und fand einfach nicht die nötige Ruhe, um mich meinen Schreibprojekten zu widmen. Aber statt frustriert zu sein, habe ich mich dieses Mal erfolgreich in Akzeptanz geübt. Mein Zeitplan für Projekt Feder ist großzügig genug, um das auffangen zu können. Und die vergangenen Monate haben mich gelehrt, dass man nie weiß, ob man die Zeit mit der Familie noch einmal erleben kann.

Wir haben ein paar schöne Ausflüge genossen: Wir haben in Idar-Oberstein nach Edelsteinen gesucht und die Edelsteinhöhle besichtigt, waren im Schmetterlingsgarten und haben die Farbenpracht dort bewundert und im Mosellum viel über Kunststoffmüll gelernt, weil die Uni Trier dort zufällig an diesem Tag eine schöne Aktion vorbereitet hatte. Außerdem haben wir versucht, Sternschnuppen zu zählen. Aber vermutlich waren wir viel zu früh dran und haben daher keine gesehen.

Außerdem haben wir Pokémon Go für uns entdeckt. Definitiv late to the party, aber es macht Spaß. Hintergrund: Das Kind hat sich zu Beginn der Ferien zum Stubenhocker entwickelt, und ich habe verzweifelt nach einer Möglichkeit gesucht, ihn rauszulocken, weil alles andere nicht mehr motivierend genug war. Ergebnis: Das Kind besteht jetzt darauf, mit mir jeden Abend mit dem Hund zu gehen, weil er dann spielen darf. 😜

Schreibflow

Der Schreibflow ließ – wie geschrieben – auf sich warten, weil einfach keine Kapazität da war. Ich hatte mir drei Dinge vorgenommen:

  • Eine Kurzgeschichte für eine Anthologie zu schreiben: Es geht um ein mutistisches Mädchen, das seine Stimme mithilfe einer geheimnisvollen Geisterflasche wiederfindet.
  • Projekt Feder endlich beenden.
  • Ein paar Blogartikel schreiben.

Alles dümpelte in den ersten zwei Wochen so vor sich hin. Blogartikel habe ich tatsächlich einige geschrieben und vorbereitet. Aber Kurzgeschichte und Projekt Feder sind nur unbedeutend gewachsen.

Der wahre Wendepunkt kam erst mit der Rückkehr in den Alltag. Sobald wir wieder zu Hause waren und Routinen einkehrten, begannen die Worte wieder zu fließen. Nicht nur zu fließen – sie sprudelten förmlich aus mir heraus! Ich stellte die Kurzgeschichte fertig und arbeitete mit einer Intensität an meinem Debütprojekt „Feder“, die es mir möglich machte, meinen selbst gesetzten Zeitplan tatsächlich einzuhalten – trotz zwei Wochen Nichtstun. Das erste Feedback zum ersten Viertel hat mich da sicherlich zusätzlich motiviert.

Besonders stolz bin ich auf meine Disziplin: Fast jeden Tag schaffte ich es, mindestens 800 Wörter zu schreiben. Diese Konstanz zahlte sich aus – am allerletzten Tag des Monats tippte ich den finalen Satz von „Feder“. Ein unbeschreibliches Gefühl, diesen Meilenstein erreicht zu haben! 🎉 Seitdem laufe ich mit einem Dauergrinsen herum und würde am liebsten jedem erzählen, dass ich gerade ein Buch geschrieben habe. 😄  „Hi, wie geht’s dir heute? Was machst du heute so? Ich hab übrigens ein Buch geschrieben.“

Mit dem letzten Wort zeigte sich jedoch ein Problem, das sich bereits vorher angebahnt hatte: Projekt Feder ist zu groß! Insgesamt habe ich 105.000 Wörter, also ungefähr 420 Normseiten. Das ist … mehr als eigentlich üblich in dem Genre, in dem ich schreibe.

Ich muss jetzt also entweder sehr großzügig den Rotstift ansetzen – oder ich verfolge doch noch die Idee, aus der geplanten Dilogie eine Trilogie zu machen.

Das Problem an dieser Idee ist jedoch folgendes: Der Plot von Projekt Feder ist als Dilogie angelegt. Würde ich diesen so, wie er ist, dreiteilen, wäre der mittlere Teil einfach nur ein Zwischenband ohne eigenen Handlungsstrang. Ich hatte zwar schon mal geschaut, ob es gehen würde, aber so ganz hat mich die Idee nicht überzeugt.

Finanziell spräche natürlich einiges dafür, drei Teile daraus zu machen.

Ach, ich weiß noch nicht. Ich muss mich erst einmal mit jemandem unterhalten, der schon länger in der Buchbranche aktiv ist.

Kommentar von meinem Mann: „Dann musst du halt jemanden sterben lassen.“ 😜 Ja, danke – nicht hilfreich.

Handy-Debakel

Kurz vor Monatsende kam der Schock: Mein Handy verabschiedete sich ohne Vorwarnung. Mitten im Wald wurde der Bildschirm einfach schwarz, und da standen Kind und ich plötzlich ziemlich hilflos.

Dieses Erlebnis hat mich mehr aus der Bahn geworfen als erwartet. Nicht, weil ich Social Media vermisste, sondern weil mir bewusst wurde, wie abhängig wir von diesen Geräten sind: Banking, Gesundheits-Apps, Passwortverwaltung, Navigation – all das war plötzlich nicht mehr verfügbar. Eine wertvolle, wenn auch unfreiwillige Lektion. Inzwischen habe ich alle meine digitalen Accounts durchforstet und überall einen Plan B eingerichtet. Manchmal braucht es offenbar kleine Katastrophen, um wichtige Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

Einige Daten sind bei der Aktion leider verloren gegangen, aber zum Glück habe ich das Meiste wiederherstellen können.

Neuer (alter) Job

Die Umstellung auf meine berufliche Veränderung lief parallel zu all dem. Am 1. August warteten neue Herausforderungen, die mich anfangs viel Energie kosteten. Es war eine Balanceübung, den Arbeitsalltag und meine kreativen Ambitionen unter einen Hut zu bekommen.

Was ich im MONAT 2025 gebloggt habe

Ich war im August fleißig und habe einige Blogideen umgesetzt. Was ich nicht geschafft habe, war, regelmäßig am Ball zu bleiben. Aber so ist das nun mal, und da ein Blog langfristiger Content ist, sehe ich das auch nicht als großes Problem an.

Ausblick auf den MONAT 2025

Der September steht ganz im Zeichen der Überarbeitung und des Herbstes. Mein Plan:

Projekt Feder weiter überarbeiten und verfeinern. Die zweite Hälfte muss ich jetzt für die Testlesenden vorbereiten, bevor ich sie rausgebe. Außerdem will ich dann das erste Feedback, was ich erhalten habe, einarbeiten. Viele haben ja ein großes Problem mit der Überarbeitungsphase, aber ich muss gestehen, dass ich mich sehr darauf freue. Ich arbeite oft lieber mit bestehenden Texten, als mir völlig Neues auszudenken. Ich bin sooo gespannt, was mit der Geschichte noch passieren wird.
Die Kurzgeschichte bekommt jetzt auch noch Feedback und muss dann nochmal überarbeitet werden.
Privat steht am ersten Wochenende eine Hochzeit in der Familie an, worauf ich mich sehr freue. Ich bin als Hobby-Hochzeitsfotografin gebucht und hoffe, dass ich den Erwartungen des Brautpaar gerecht werden kann. 😉
Die ersten Kürbisse müssen gekauft und verzehrt werden 🤤 Vielleicht erwische ich dieses Mal einen Spaghetti-Kürbis? Letztes Jahr hatte ich leider Pech und kam zu spät. Außerdem müssen wir Äpfel sammeln und einlagern. Um uns herum gibt es jede Menge Streuobstwiesen und wir sammeln jeden Herbst das Fallobst ein, das noch in Ordnung ist.

Der August hat mir mal wieder gezeigt, wie sehr Schreibprojekte von Rhythmus und Alltag profitieren können. Mit diesem Wissen starte ich in den Herbst.

Was habt ihr für den Herbstbeginn geplant? 🍁✨

von

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