Seit dem vergangenen Jahr tracke ich meine Bücher relativ zuverlässig über die App Reado. Nicht nur, weil es mich interessiert, wie viel ich tatsächlich lese, sondern auch, um den Überblick zu behalten, was ich bereits gelesen habe. Oft genug ist mir dieser Überblick verloren gegangen und ich habe mich mitten im Buch sehr darüber gewundert, dass mir die Geschichte so bekannt vorkommt. 😅

Das erste Halbjahr 2025 war außergewöhnlich lesereich für mich. Insgesamt 36 Bücher sind es geworden – das macht im Durchschnitt 5-6 Bücher pro Monat (Warum da 3 steht, weiß ich auch nicht).

Das ist definitiv nicht meine Regel, sondern eher eine glückliche Ausnahme, und ich bezweifle stark, dass mich diese Leselust bis zum Jahresende begleiten wird.

Hier sind die sieben Titel, die mir besonders im Gedächtnis geblieben sind und die ich gerne weiterempfehlen möchte.

Lana Kotten – Muse of Disaster: Tour Kickoff

Drew übernimmt unerwartet die Betreuung der Band Pudget Sound und wird quasi zur „Babysitterin“ von vier erwachsenen Rockstars. Ryder, Blake, Luke und Hunter könnten unterschiedlicher nicht sein – jeder bringt seine eigene Persönlichkeit und seine ganz speziellen Probleme mit. Was als professioneller Auftrag beginnt, entwickelt sich schnell zu etwas viel Komplizierterem.

Lana Kotten schreibt unfassbar humorvoll, ohne dabei ins Alberne abzudriften. Die Chemie zwischen Drew und der Band ist von der ersten Sekunde an spürbar, und die Art, wie sich die Beziehungen entwickeln, wirkt authentisch und nie aufgesetzt. Besonders gelungen fand ich, dass der Spice zur richtigen Zeit kommt und perfekt in die Handlung eingebettet ist. Ich habe das Buch praktisch inhaliert und konnte es kam weglegen. Das Ende hat mich mit einem riesigen Cliffhanger zurückgelassen, und ich zähle bereits die Tage bis zum nächsten Band. Eine absolute Empfehlung für alle, die Lust auf eine heiße, unterhaltsame Reverse-Harem-Story mit viel Herz haben.

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Kristina Günak – Eine Hexe zum Verlieben
(All-time-Favorit)

Willkommen in einer Welt, die bunter und verrückter nicht sein könnte! Hier leben Hexen neben Gestaltwandlern, gefallene Engel diskutieren mit Drachen, bierintolerante Elfen sorgen für Chaos und ein verschlafener Quetzalcoatl hat sich ausgerechnet in ein Huhn verliebt. Im Frühjahr kam der mittlerweile 10. Band heraus, in dem Eleonore Brevent (Eli), eigentlich nur eines will: in Ruhe ihr Leben leben. Doch das Schicksal hat wie immer andere Pläne, und so endet sie wieder dabei, die Welt vor der neuesten Katastrophe zu retten.

Diese Reihe ist zu meinem absoluten Comfort Read geworden! Was Kristina Günak hier geschaffen hat, ist einfach wunderbar – im wahrsten Sinne des Wortes. Eli ist eine Protagonistin, wie man sie sich nur wünschen kann: selbstironisch, ehrlich und dabei so herrlich chaotisch, dass man sie sofort ins Herz schließt. Die Familiendynamik zwischen den verschiedenen magischen Wesen ist warmherzig geschrieben und zeigt, dass es im Kern um Zugehörigkeit und Akzeptanz geht. Nach einem anstrengenden Tag zu Eli und ihrer verrückten Familie zurückzukehren, ist wie eine warme Umarmung. Auch wenn ich Elis berüchtigten Kaffee lieber meiden sollte, wenn ich überleben möchte ☕

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Amanda Lovedale – Gefühle und andere Komplikationen
(Band 1)

Samantha ist seit Jahren heimlich in Cameron verliebt, den besten Freund ihres Bruders. Nachdem jahrelanges stummes Schwärmen zu nichts geführt hat, beschließt sie, aktiv zu werden und ihn zu verführen. Was als Plan beginnt, entwickelt sich zu einer emotionalen Achterbahnfahrt, die beide vor eine schwierige Entscheidung stellt.

Amanda Lovedale zeigt erste Liebe und das erste Mal, wie es wirklich ist. Ohne romantische Verklärung, mit all den holprigen Momenten und unüberlegten Entscheidungen. Nicht alles läuft perfekt, und das ist völlig in Ordnung. Die Charaktere verhalten sich wie echte Menschen – manchmal möchte man sie schütteln, aber genau das macht sie so authentisch und liebenswert.
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, ohne unnötige Schnörkel. Ein Buch, was ich sehr gerne wieder lesen werde.

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Amanda Lovedale – Nicht wie die anderen
(Band 2)

Kurz nach Band 1 kam auch schon Band 2 heraus. Hier trifft Brian, Samanthas Bruder, auf Al – eine Frau, die so gar nicht in sein gewohntes Beuteschema passt. Was zwischen den beiden entsteht, stellt seine Vorstellungen über Beziehungen und sich selbst auf den Kopf.

Ich muss ehrlich gestehen: Brian gehörte im ersten Band definitiv nicht zu meinen Lieblingsfiguren. Ich fand ihn ziemlich nervig. Umso überraschter war ich, wie Amanda Lovedale es geschafft hat, ihn zu einer wirklich sympathischen Figur zu entwickeln. Plötzlich war der klischeehafte Ken-Verschnitt doch nicht mehr so nervig und während ich anfangs ganz klar Team Al war, hat sich das im Laufe der Geschichte gewandelt, weil die olle Nuss sich einfach unfair verhalten hat. 😅
Das Buch zeigt schön, dass erste Eindrücke täuschen können und Menschen viel vielschichtiger sind, als sie zunächst erscheinen. Man sollte sich niemals vom ersten Eindruck täuschen lassen.

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Bianca Iosivoni – Bad Vibes

Nach dem Tod ihres besten Freundes J.J. Burnett (Jake) erbt Dahlia unerwartet einen Teil seines Vermögens und reist nach Schottland. Auf MacRaven Manor stößt sie auf Widerstand von Jakes Familie, doch das ist nicht ihr einziges Problem. Dahlia ist überzeugt, dass Jakes Tod kein Unfall war, und beginnt zu ermitteln. Dabei kommt sie sowohl seinem Zwillingsbruder Evan als auch dem geheimnisvollen Ayden gefährlich nahe.

Wow … was für ein Buch! Bianca Iosivoni kombiniert Thriller-Elemente mit Romance, ohne dass sich die Genres gegenseitig im Weg stehen. Die Spannung, der female rage, die unvorhersehbaren Twists – alles passt perfekt zusammen. Die Charaktere sind tiefgründig und authentisch und die Wendungen haben mich wirklich überrascht.
Ich bin so schnell durch die Seiten gerast, dass ich vermutlich nochmal lesen muss, um alle Details zu erfassen. Aber es war einfach so unglaublich fesselnd! Und das Ende ist einerseits unglaublich zufriedenstellend, andererseits hat es den fiesesten Cliffhanger aller Zeiten.

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Mrs. Rosarot – Beyond your Shadows

Emma steckt in mehrfacher Hinsicht fest: in einer toxischen Beziehung, in destruktiven Gedankenmustern und buchstäblich in ihrem brennenden Auto. Tom, der Feuerwehrmann, der sie rettet, erweist sich als alles andere als der erwartete Held. Dennoch ziehen sich die beiden immer wieder an, obwohl beide genug eigene Probleme haben.

Dieses Buch geht tief. Sehr, sehr tief. Mrs. Rosarot scheut sich nicht, schwierige Themen anzugehen und psychologische Mechanismen detailliert auszuarbeiten. Beide Protagonisten tragen schwere emotionale Lasten mit sich herum – einen vollgepackten Rucksack voller Probleme, der so schwer ist wie eine Schubkarre voller Backsteine.
Die Autorin schafft es, diese komplexen psychologischen Vorgänge wunderbar zu formulieren. Vermutlich, weil sie aus eigener Erfahrung spricht – was es erschreckend realistisch macht. Ich habe das Buch sehr geliebt, musste es aber immer wieder zur Seite legen, weil es mich emotional so gepackt hat.
Der Cliffhanger ist gemein. So richtig gemein. Und dass noch kein Erscheinungstermin für Teil 2 bekannt ist, macht es nicht besser. 😄

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Carolina Sturm – Wild Creek Reihe

Diese Cowboy-Reihe erzählt in drei Bänden die Geschichten der Brüder Sam und Josh. Band 1 fokussiert sich auf Eli, die nach einer geplatzten Hochzeit in der texanischen Kleinstadt Grandview strandet und bei Cowboy Sam Unterschlupf findet. Die Bände 2 und 3 drehen sich um Josh und Holly, die schon lange Gefühle füreinander haben, aber durch Joshs Leidenschaft für das Rodeo und Hollys Schwur, sich nie mit einem Rodeo-Reiter einzulassen, vor großen Problemen stehen.

Band 1 war solide, aber hat mich nicht vom Hocker gehauen. Eine schöne Romance, die ich gern gelesen habe, aber nichts Besonderes. Anders sieht es mit den Bänden 2 und 3 aus – wow! Wie viele Emotionen und Dramen kann man eigentlich in ein Buch packen? Ich habe mit den beiden vom Seite 1 an mitgelitten.
Carolina Sturm hat hier deutlich an Tiefe gewonnen und schafft es, Josh und Holly als komplexe, vielschichtige Charaktere zu zeichnen. Die Geschichte hat mich völlig mitgerissen. Der Schreibstil in den späteren Bänden ist ausgereifter, und es ist faszinierend zu sehen, wie sich eine Autorin innerhalb einer Reihe entwickeln kann.

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Anita Kelly – Für jede Liebe ein Problem

Nach ihrer Scheidung beschließt Dahlia Woodson, alles auf eine Karte zu setzen und ihren Traum zu verfolgen: den Gewinn der Fernsehkochshow »Chef’s Special«. Doch bereits ihr erster Auftritt wird zum Desaster. London Parker macht als erste nonbinäre Person in der Show Geschichte und hat eigentlich keine Zeit für romantische Gefühle. Dennoch entwickelt sich zwischen den Kochduellen eine besondere Verbindung.

Anita Kelly gelingt hier etwas wirklich Besonderes: Die Darstellung einer nonbinären Hauptfigur wirkt völlig natürlich und nie aufgesetzt. London ist ein wunderbar ausgearbeiteter Charakter, dessen Identität ein selbstverständlicher und völlig natürlicher Teil der Geschichte ist, ohne diese zu dominieren. Die Liebesgeschichte zwischen London und Dahlia entwickelt sich organisch und ist von Anfang an charmant.
Das Setting der Kochshow bietet einen interessanten Rahmen, und die Autorin nutzt ihn geschickt. Der Humor ist trocken und situativ, die Dialoge authentisch. Dieses Buch hat mich von der ersten Seite an verzaubert und ich habe mich sowohl in Dahlia als auch in Parker verliebt. Und es zeigt, wie großartig Diversität in der Literatur funktionieren kann: selbstverständlich und respektvoll.

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Stefanie Ross – Letzte Ruhe in Brodersby

Ein neuer Fall für das bewährte Team rund um den Landarzt und ehemaligen Soldaten Jan Storm und seinen neuen Nachbarn, den Privatdetektiv Florian. In einer luxuriösen Seniorenresidenz häufen sich verdächtige Todesfälle. Während Florian versucht, dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, mischt wie gewohnt das halbe Dorf Brodersby mit – sehr zur Freude der Leserinnen und zum Leidwesen des Ermittlers.

Stefanie Ross hat mit ihrer Schlei-Krimi-Reihe eine wunderbare Balance zwischen Humor und Spannung gefunden. Die wiederkehrenden Charaktere sind mittlerweile wie alte Bekannte, und es ist ein echtes Vergnügen, sie in einem neuen Fall zu erleben. Ein entspannender Ausflug in eine Welt, in der die Verbrechen zwar ernst sind, aber nie die Leichtigkeit der Erzählung überschatten.

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